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Blaue Reise Kemer - Kekova - Kemer vom 24.07. - 31.07.2004
anschließend Hotel Gelidonya in Kemer bis 07.08.2004

Nun ja, eigentlich fällt es mir immer recht leicht, nach dem Urlaub einen Reisebericht zu schreiben. Aber dieses Mal ist es irgendwie anders. Ich schiebe es schon so lange vor mir her, nicht, weil der Urlaub nicht schön war – ganz im Gegenteil: Wahrscheinlich weil er dieses Mal besonders schön war und ich noch immer nicht so ganz wieder hier angekommen bin. 

Nachdem es dieses Jahr lange Zeit so aussah, als könnten wir gar keinen Urlaub machen, freuten wir uns natürlich umso mehr, als klar war, dass wir doch für 2 Wochen in die Türkei können. Dank unermüdlicher Hilfe unserer lieben Kedi ergab sich tatsächlich die Möglichkeit, eine Woche unsere so sehr geliebte Blaue Reise zu machen und anschließend eine Woche in Kemer daran anzuschließen.

Dieses Jahr ließen wir uns zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder auf das Abenteuer neuer Veranstalter, unbekanntes Schiff und vor allen Dingen unbekannte Mitreisende ein – unsere Spannung war entsprechend groß.

Nachdem wir den Flug und eine mehr als holprige Landung hinter uns gebracht hatten und in Antalya mehr als eine Stunde in der in der Hochsaison wohl üblichen Schlange an der Passkontrolle angestanden hatten, machten wir uns voller Freude auf den Weg zu unserem Bus. Außer uns war erstaunlicherweise nur noch ein Pärchen im Bus, welches in Beldibi abgesetzt wurde. Wir beide wurden dann bis zum Hafen von Kemer gebracht und dort von der Besatzung unseres Schiffes am Hafeneingang abgeholt.

Mit jedem Schritt durch den Hafen wurde unsere Neugier größer. Wie würde das Schiff sein ? Wie die Crew ? Wie die Mitreisenden ? Fragen über Fragen ...

Als wir dann auf unserem Schiff, der Mavi Özgürlük (Blaue Freiheit), ankamen, waren wir beide beigeistert. Ein wunderschönes großes und noch recht neues Schiff. Wir standen in unserer Kabine und konnten kaum fassen, wieviel Platz wir haben und dass das „Bad“ sogar gefliest ist – Wahnsinn !

Von den anderen Mitreisenden war noch niemand an Bord, sie sollten alle erst in der kommenden Nacht eintreffen, so dass wir uns erstmal mit unserer Crew bekannt machten. Wie wir erfuhren, hatte der eigentliche Koch diese Woche Urlaub und als Ersatz waren Selma, Fitnat und Bilal auf dem Schiff. Selma hatte mal eine zeitlang in Deutschland gelebt, so dass sie sowohl deutsch als auch türkisch spricht, was für uns natürlich ein großer Vorteil war. Vervollständigt wurde die Crew natürlich noch durch den Kaptan – Gillette Mehmet, und den Schiffsjungen Ozan. Unser erster Eindruck, eine gute Crew erwischt zu haben, hat sich im Lauf der Reise absolut bestätigt.

Wir plauderten also ein wenig mit der Crew, erzählten, dass wir regelmäßig die Blaue Reise machten und auf welchem Schiff wir die letzten Jahre waren als unser Kaptan uns plötzlich sagte, dass unser letztjähriges Schiff, die JENER 1, nur ein paar Ankerplätze von uns entfernt liegt und auch Hakan dort noch beschäftigt ist. Es wurde kurz „durchgefunkt“ und schon rannten sich zwei wild und fröhlich winkende Menschen – Hakan und Joe – entgegen und fielen sich erstmal in die Arme. Als die beiden sich dann irgendwann doch wieder losließen, durfte auch ich Hakan begrüßen und er erzählte uns, dass auch Salih, unser Kaptan vom letzten Jahr, gerade noch im Hafen sei und wir natürlich unbedingt auch dorthin gehen müssten. Wir freuten uns riesig, denn gerade mit Salih hatten wir vor dem Urlaub leider keinen Kontakt mehr aufnehmen können. Also ging es kurzerhand gemeinsam zum Schiff von Salih. Dort wurden wir natürlich direkt zu einem Getränk eingeladen und es wurde erzählt und erzählt – einfach nur schön.

Als wir dann so langsam zu unserem Schiff zurück wollten, sahen wir, dass auch die GINZA, das Schiff auf dem unser langjähriger Freund Ahmet Kaptan ist, gerade in den Hafen einfuhr. Also doch noch nicht zurück zu unserem Schiff, sondern erst noch ein Abstecher zu Ahmet, um ihn zu begrüßen, wieder etwas zu trinken und schon mal eine Verabredung für die nächste Urlaubswoche zu treffen.

Zur Abendessenszeit trafen wir dann doch wieder auf der MAVI ÖZGÜRLÜK ein. Wir hätten nie gedacht, dass wir gleich am ersten Tag all unsere lieben Freunde wiedersehen würden und waren richtig glücklich und fühlten uns wirklich, als ob wir endlich wieder nach Hause gekommen sind.

In der Zwischenzeit war auch noch ein junges türkischen Pärchen auf unserem Schiff angekommen, mit denen wir dann gemeinsam zu Abend gegessen haben. Danach machten wir noch kurz einen Bummel durch Kemer, gingen dann aber recht früh „zu Bett“ – was natürlich auf dem Schiff bedeutet, dass wir unser Bettzeug nach oben holten und uns unter den Sternenhimmel legten. Immerhin waren wir morgens schon gegen 4.30 Uhr zum Flughafen gestartet, so dass uns jetzt doch die Müdigkeit überfiel.

Gegen 3.00 Uhr nachts kamen dann unsere anderen Mitreisenden an, was uns aber nicht mehr dazu bewegen konnte, unser Schlaflager nochmal zu verlassen.

Am nächsten Morgen wurden wir dann vom Kitzeln der Sonnenstrahlen geweckt und schauten uns die Neuankömmlinge an. Nach und nach kroch jeder aus seiner Schlafstätte oder kam von der Kabine nach oben. Anfangs gab es nur ein vorsichtiges, neugieriges „hallo“, aber bereits am Frühstückstisch merkten wir, dass wir wohl alle recht gut zusammenpassen würden.

Da wir nach dem Frühstück noch nicht gleich ablegen konnten – die Reisepässe mussten von der Hafenmeisterei noch registriert werden und die Reiseleitung sollte auch noch an Bord kommen – gingen Joe und ich erstmal schwimmen, wo wir dann auch von ein paar unserer Mitreisenden Gesellschaft bekamen. Anschließend hörten wir uns die Erklärungen unserer Reiseleiterin an, gaben den anderen den einen oder anderen Tipp, welche Ausflüge man machen sollte, wenn man die Tour das erste Mal macht und dann endlich stach die Blaue Freiheit in See ....

Jeden einzelnen Tag der Reise zu beschreiben, würde den Bericht zu sehr ausufern lassen. Nach und nach lernten wir uns alle besser kennen und wir können wirklich sagen, dass wir dieses Jahr wahnsinniges Glück mit unseren Mitreisenden hatten. Wir hatten soviel Spaß, es war niemand dabei, der nicht passte, es war einfach nur wunderschön.

Altersmäßig waren wir recht gut gemischt – Diana und Martin waren glaube ich unser jüngstes Paar, dann waren da noch Anja und Eva, Simone, Marc und Sohn Tommy, unser türkisches Pärchen, wir beide und unsere „Oldies“ Ingrid und Philipp. Wir haben soviel Spaß miteinander gehabt, wie wir es selten zuvor auf einer Tour erlebt haben.

Dank Selma und Fitnat hatten wir auch immer super leckeres Essen, denn sie kochten mehr nach ihren eigenen Vorstellungen als nach dem vorgegebenen Speisplan – war uns natürlich nur Recht sein konnte.

Eines der besonders schönen Erlebnisse war der Ausflug nach Kale. Zunächst ging jeder mehr oder weniger für sich an Land, einige gingen bis hoch zur Burg, andere schauten sich nur im unteren Teil um. Wir waren zunächst mit Anna und Eva unterwegs und entschlossen uns recht bald, uns gemütlich mit Blick auf den kleinen Hafen hinzusetzen und etwas zu trinken. Es dauerte nicht lange, bis uns T... und seine Freundin Gesellschaft leisteten. Kurz danach kamen auch Selma und Gillette Mehmet, so dass unser Tisch immer voller wurde.

Da wir unser Schiff wunderbar im Blick hatten, konnten wir auch genau sehen, wer von uns seinen Rundgang beendet hatte und wieder auf’s Schiff gehen wollte. Joe rief laut und machte sich durch Winken bemerkbar ... und angefangen bei Diana und Martin bis hin zu Simone und Marc kamen dann tatsächlich alle nacheinander wieder hoch und setzen sich zu uns. Es war einfach klasse.

Ein weiteres erwähnenswertes Erlebnis war unser „Bucht-Disco-Abend“. Es wurde gar nicht lange überlegt, es war eigentlich sofort klar, dass wir natürlich alle gemeinsam mit dem „Disco-Taxi-Boot“ zur Disco wollen. Ozan und Gillette Mehmet – dieser in Latzhose und mit bunten Bändern dekoriert – kamen mit und leisteten uns dort Gesellschaft. Einige stürmten direkt auf die Tanzfläche, wir anderen setzen uns erstmal gemütlich mit einer Wasserpfeife hin und jeder genoss den Abend, so, wie er gerade Lust hat. Irgendwann trafen wir uns dann draußen wieder und beschlossen, uns zu unserer Blauen Freiheit zurückbringen zu lassen. Einige waren dann doch müde und legten sich schlafen, wir stellten uns noch ein wenig an die Bar, Selma, die durch uns geweckt worden war, leistete uns auch noch Gesellschaft, so dass es dann noch ein recht langer Abend wurde. Die Musik in der Disco hörte sogar auf, bevor wir unseren „Thekenplausch“ beendet hatten ....

Die Tage auf der MAVI ÖZGÜRLÜK verliefen meistens sehr ruhig und gemütlich. Wir gingen schwimmen oder tauchen, saßen zusammen und erzählten oder machten Spiele, es wurde gekniffelt oder sich an Tavlar versucht. Das schöne war, dass wirklich jeder mit jedem plaudern konnte und dass auch die Crew sich nicht absonderte, sondern wir alle eine große Gruppe waren.

Abends haben wir manchmal auch noch gemeinsam schön ruhig bei Kerzenlicht zusammen gesessen, Fitnat hat für Joe sein Lieblingslied „Cekirge“ gesungen, Bilal hat uns eine wunderbare Kopf- und Rückenmassage gegeben – wir haben erzählt, uns Bilder von den Kindern und Enkeln von Selma und Fitnat angesehen ... alles so unbeschreiblich schöne und wertvolle Momente, die man mit Worten kaum wiedergeben kann.

Fitnat und Joe haben sich wohl gegenseitig so ins Herz geschlossen, dass Fitnat ihn direkt als Sohn adoptiert hat. Alle drei, Selma, Fitnat und Bilal sind so liebe Menschen, wie man sie wirklich nicht alle Tage antrifft. Sie strahlen so eine Güte aus, dass man sie einfach nur gern haben kann. Wir hoffen, dass wir sie noch bei vielen Besuchen in der Türkei wiedersehen, denn diesen Kontakt wollen wir auf keinen Fall abbrechen lassen.

Doch leider hat auch die schönste Reise irgendwann ein Ende. Am Donnerstag, dem vorletzten Abend der Blauen Reise, gab es ein wunderbares Essen, Gillette Mehmet hat für uns gegrillt. Es gab Fleischspieße, die von unserem unermüdlichen Angler Bilal gefangenen Fische, leckeren Salat und hinterher eine ausgehöhlte und dekorierte Melone auf einer Obstplatte zum Nachtisch. Den ersten Teil des Essen nahmen wir noch am großen Tisch ein, zogen dann aber alle um auf den Boden und saßen rund um den Grill mit ausgebreitetem Zeitungspapier als Tisch und fühlten uns rundum wohl. Warum kann in solchen Momenten die Zeit nicht einfach still stehen .....

Anschließend wurde dann noch getanzt, Ozan hatte sich von Diana schminken lassen und präsentierte sich uns als orientalische Tänzerin und so klang dann auch dieser Abend irgendwann aus.

Am nächsten Tag ging es dann leider zurück in Richtung Kemer. Wir hatten jedoch großes Glück recht spät dort anzukommen. Denn so waren die zur Verfügung stehenden Liegeplätze im Hafen schon besetzt und wir durften die letzte Nacht noch in der Moonlight-Bucht vor dem Hafen von Kemer verbringen.

Es wurden noch Adressen und Telefonnummern ausgetauscht und wir planten schon mal vorsichtig, uns in der folgenden Woche in Antalya zu treffen. Alle außer uns waren in Incekum bei Alanya untergebracht und so waren wir schon ein bißchen traurig, dass wir als einzige in Kemer bleiben sollten. Aber wir hofften, dass das mit dem Treffen in Antalya wirklich klappen würde.

Am Samstag morgen hieß es dann kurz nach dem Frühstück leider wirklich Abschied nehmen. Es fiel uns allen sehr schwer und wir trennten uns mit der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in Antalya.

Nun stand uns das nächste spannende Erlebnis bevor. Nachdem wir die letzten drei Male immer im gleichen Hotel gewesen sind, waren wir dieses Jahr das erste Mal wieder in einem anderen Hotel, das wir noch nicht kannten. Im Gegensatz zum Calimera keine Clubanlage, sondern ein kleineres am Ortseingang liegendes Hotel. Würde es uns dort gefallen ...? 

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